Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belasten das 1. Quartal 2020 der KAP AG

AUSWIRKUNGEN DER COVID-19-PANDEMIE BELASTEN DAS 1. QUARTAL 2020 DER
KAP AG

  • 1. Quartal mit 92,7 Mio. EUR Umsatz, Segment-Mix trotzt COVID-19 Pandemie, nur 9,6 % unter Vorjahr
  • Normalisiertes EBITDA[1] sinkt um 19,2 % auf 10,5 Mio. EUR
  • Normalisierte EBITDA-Marge mit 11,4 % über 10 %-Zielmarke und nur 1,3 Prozentpunkte unter Vorjahr
  • Fokus auf aktivem Kapazitätsmanagement, Kurzarbeit und Schutz der Mitarbeiter durch Home-Office
  • Liquiditätslage mit ausreichendem Spielraum für ein schwieriges 2. Quartal und die 2. Jahreshälfte
  • Konkrete Prognose für 2020 weiterhin ausgesetzt: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht genau einschätzbar

Fulda, 20. Mai 2020 – Der Start in das Geschäftsjahr 2020 verlief für die KAP AG, eine börsennotierte, mittelständische Industriegruppe, aufgrund von wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der weltweiten Ausbreitung des COVID-19-Virus, insgesamt schwächer als im Vorjahr. Im 1. Quartal lagen die Umsatzerlöse bei 92,7 Mio, EUR und damit 9,6 % unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 102,6 Mio. EUR). Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen („normalisiertes EBITDA“) lag mit 10,5 Mio. EUR um 19,2 % unter dem starken Vorjahresniveau (i. Vj. 13,0 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge betrug dementsprechend 11,4 % und sank damit um 1,3 Prozentpunkte (i. Vj. 12,7 %). Im Verlauf des 1. Quartals wurden in der KAP-Gruppe umfangreiche Maßnahmen zur Gegensteuerung und Eindämmung der Folgen der COVID-19-Pandemie eingeleitet. Dazu zählen u. a. Home-Office in weiten Teilen des Konzerns sowie Kurzarbeit an einigen der Standorten in Deutschland. Bislang ist es zu keinen bekannten Infektionen bei den Mitarbeitern der KAP AG gekommen.

„Wir werden die potenziellen und noch nicht konkret abschätzbaren Auswirkungen der andauernden COVID-19-Krise auf die KAP-Gruppe genau beobachten. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Pandemie die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr negativ beeinflussen wird. Unsere Diversifizierung hilft uns allerdings dabei, die Auswirkungen zu begrenzen“, erläutert Eckehard Forberich, Vorstandssprecher der KAP AG.

Nahezu alle Segmente von der COVID-19-Pandemie betroffen

Die Umsatzerlöse im Segment engineered products lagen im 1. Quartal 2020 mit 37,0 Mio. EUR (i. Vj. 42,5 Mio. EUR) unter dem Vorjahresniveau. Das EBITDA verringerte sich um 40,5 % auf 2,2 Mio. EUR (i. Vj. 3,7 Mio. EUR). Negativ wirkten sich im Berichtszeitraum insbesondere zeitweilige Produktionsstilllegungen in China und Indien aus, eine Folge der Corona-Pandemie. Zudem wird die KAP AG den geplanten umfassenden Umbau des Segments engineered products für eine nachhaltige Verbesserung der Rentabilität im Geschäftsjahr 2020 konsequent fortsetzen.

Im Segment flexible films sind die Auswirkungen der Pandemie im 1. Quartal bisher nur auf Umsatzebene spürbar. Die Umsatzerlöse sanken um 7,3 % auf 21,6 Mio. EUR (i. Vj. 23,3 Mio. EUR). Dank einer deutlichen Verbesserung der Gewinnmargen in diesem Segment, konnte das EBITDA hingegen um 11,1 % auf 3,0 Mio. EUR gesteigert werden (i. Vj. 2,7 Mio. EUR).

Im Segment surface technologies sanken die Umsatzerlöse im 1. Quartal 2020 um 9,4 % auf 16,3 Mio. EUR (i. Vj. 18,0 Mio. EUR) bei einem leicht gestiegenen normalisierten EBITDA von 3,4 Mio. EUR (i. Vj. 3,2 Mio. EUR). Bereinigt wurde das Ergebnis um rund 1,2 Mio. EUR netto um Aufwendungen und Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit einem Brandschaden im Jahr 2019. Aufgrund der COVID-19-Krise kam es in diesem Segment zu Umsatzrückgängen an allen Standorten. Dank zügig getroffener Maßnahmen, wie der Reduzierung der Wochenendschichten und Verringerung der Produktionsbelegung, wurden im 1. Quartal Personalkosten eingespart.

Im Segment precision components (früher GM Tec) begann das Jahr 2020 mit einer neuer Marke und einem neuem Management Team. Im 1. Quartal 2020 verminderten sich die Umsatzerlöse um 13,7 % auf 12,6 Mio. EUR (i. Vj. 14,6 Mio. EUR). Die ersten drei Monate des Jahres waren unter anderem geprägt von dem Aufbau einer neuen Segmentorganisation – vor allem im Vertrieb. In diesem Zuge wurden die Vertriebsaktivitäten intensiviert und die Absatzkanäle neu definiert. Die Pandemie wirkte sich auf das Segment in Form von Produktionsstilllegungen und starken Schwankungen bei den Auftragseingängen aus. Das EBITDA verringerte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 64,0 % auf 0,9 Mio. EUR (i. Vj. 2,5 Mio. EUR).

Das Segment it/services erzielte im 1. Quartal 2020 einen Umsatz in Höhe von 6,3 Mio. EUR und somit ein Wachstum von 18,9 % (i. Vj. 5,3 Mio. EUR) – eine deutlich bessere Entwicklung als erwartert. Das EBITDA erhöhte sich auf 1,1 Mio. EUR (i. Vj. 0,6 Mio. EUR). Diese positive Entwicklung ist auf den Eingang von gezahlten Lizenz- und Abonnementgebühren (inkl. Materialkosten), die von dem Segment erhoben wurden, zurückzuführen. Zudem gewann das Segment in Österreich ein großes Projekt im Bereich Data Analystics.

Unverändert keine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2020 möglich

Vor dem Hintergrund der weltweit anhaltenden COVID-19-Krise ist es weiterhin nicht möglich, einen konkreten Ausblick für die Geschäftsentwicklung der KAP-Gruppe im Jahr 2020 zu geben. Angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten und den daraus resultierenden Herausforderungen rechnet der KAP-Vorstand weiterhin mit erheblichen Belastungen für Umsatz, Ergebnis und Liquidität.

Die vollständige Quartalsmitteilung Q1/2020 finden Sie auf der Unternehmenswebsite unter https://www.kap.de/investor-relations/berichte/quartalsmitteilungen.

Kontakt:

KAP AG                                                          
Dr. Alexander Riedel (CFO)
E: a.riedel@kap.de
T: +49 661 103 590

Kirchhoff Consult AG
Nicole Schüttforth
E: nicole.schuettforth@kirchhoff.de
T: +49 40 609 186 64


Über die KAP AG

Die KAP AG ist eine mittelständische Industriegruppe mit rund 3.000 Mitarbeitern. In den Segmenten engineered products, flexible films, it/services, surface technologies und precision components entwickeln wir innovative industrielle Produkte und technologische Lösungen für internationale Industrie- und Handelsunternehmen. Mit unserer langfristig angelegten Strategie besetzen wir attraktive Marktnischen mit langfristigem Wachstumspotential. Unser Fokus liegt dabei im Aufbau und in der Entwicklung von margenstarken Industriesegmenten zu hoch spezialisierten Marktführern. Im Rahmen von Nachfolgeregelungen übernehmen wir darüber hinaus als verlässlicher Partner zur Verstärkung bestehender oder zum Aufbau zusätzlicher Segmente mittelständische Unternehmen mit attraktiven Marktpositionen. Von unserem Wachstumskurs profitieren unsere Aktionäre durch unsere ertragsorientierte Dividendenpolitik.


[1] normalisiert um Einmaleffekte aus Hagelschaden, Versicherungsauszahlung für Brandschaden in 2019 und transaktionsbezogene Beratungskosten